Petition zur europaweiten Reduzierung der Kormoranbestände

Moinsen Jürgen,
weisst du, wie viel Menschen ohne Verein sich für die Natur engachieren? Ohne Angler, Jäger o.ä. zu sein? Und, so alt, so platt, so aktuell: Wir brauchen die Natur, aber die Natur usw.
In einem normalen natürlichen Kreislauf wird sich der Bestand an Kormoranen einpegeln. Siehe dazu auch meinen Post an anderer Stelle, wo ich schreibe, dass der Bestand im Land Brandenburg zurückgegangen ist, mit Hilfe des Wetters und der Waschbären.
Ich finde, wichtiger ist es, Petitionen zu schreiben, in der Wasserkraftwerk- und Staustufenbesitzer aufgefordert werden, diese so umzubauen, dass sie für Fische passierbar sind. Auf Hin- und Rückweg, ohne dass sie von Turbinen gehäkselt werden. Das ist viel wichtiger, als einem schwarzen Vogel nachzustellen. Aber es ist halt alles viel einfacher, wenn man einen Schuldigen ausgemacht hat, der sich nicht wehren kann.


Joar, Koala, es tut sich was. Weil man begriffen hat, dass man was tun muss. Aber gehört dazu das "Reduzieren" eines Tierbestandes, welchen man bis 1979, ab da wurde der Kormoran unter Schutz gestellt, eimal beinahe schon ausgerottet hatte, in Deutschland?

Lieber Fürstenwalder, was ich von dir denke weißt du bereits.
Allerdings erkläre mir mal bitte warum ein Wildtier, welches eindeutig genau so wenig in unser Ökosystem gehört wie der Fasan, mehr Schutz bekommt wie Tiere die in unserem Ökosystem heimisch sind, wie z.B. Feldhase, Rehe, Schwarzwild? Diese Tiere werden ganz normal bejagt, genauso der eingeschleppte Fasan.
Warum soll ich nun ein Neozieden schützen? Diese Frage kann mir kein Nabu BUND oder Schlag mich tot Freund erklären, liegt es daran das der Vogel toll aussieht; was er natürlich tut, aber 200 - 500 g Fisch pro Tag sind natürlich eine Hausnummer für unsere Gewässer.
Unsere Gewässer sind nicht für diesen Räuber geschaffen.
Konsequenz Reduzierung der Bestände des Komorans. Dieses Tier hat hier nichts zu suchen.

Wäre echt gespannt ob du genau so für die Schwarzmeergrundel oder Wollhandkrabbe kämpfen würdest.

Finde deine Einstellung mehr als merkwürdig, aber jedem wie er mag
 
Allerdings erkläre mir mal bitte warum ein Wildtier, welches eindeutig genau so wenig in unser Ökosystem gehört wie der Fasan, mehr Schutz bekommt wie Tiere die in unserem Ökosystem heimisch sind, wie z.B. Feldhase, Rehe, Schwarzwild? Diese Tiere werden ganz normal bejagt, genauso der eingeschleppte Fasan.
Warum soll ich nun ein Neozieden schützen? Diese Frage kann mir kein Nabu BUND oder Schlag mich tot Freund erklären,

hast du da gesicherte aktuelle(neutrale :) ) Erkenntnisse?

ich kenne nur folgende Meinungen.

1. es handelt sich wirklich um eine eingeschleppte asiatische Art.

2. der Kormoran kam früher nur in den Küstenregionen vor... lediglich extreme Winter trieben ihn gelegentlich weiter ins Landesinnere.

3. der Kormoran war von Küste bis Alpen seit je her ein heimischer Vogel.

zu 1. gab es glaube ich, mal Untersuchungen eines Skandinavischen Wissenschaftlers. Ergebnis :nixweiss:
Auch wird berichtet, dass Holländer asiatische Kormorane eingeführt haben.
Handelt es sich bei diesen Tieren wirklich um die selbe heimische Art? Dann fragt man sich...wozu die Einfuhr?

zu 3. Ist die enorme Zunahme der Bestände ein hausgemachtes Problem? ...intensive Teichwirtschaft, falsche Besatzmaßnahmen(Art und Menge). Oder sehen wir hier eine natürliche Bestandsentwicklung einer heimischen Vogelart...welche ja nun seit geraumer Zeit geschützt ist.



Gruß Jörg
 
So heute abend um Null Uhr endet die Zeichnungsfrist der Petition!

Von knapp einer Million organisierten Anglern in Deutschland und gesamt geschätzten 3,5 Millionen Anglern in Deutschland haben 5 Stunden vor Ablauf nicht einmal 25.000 die Petition unterzeichnet! Von den Unterzeichnern kommen auch noch knapp 5.000 nicht aus Deutschland! Allein dieses Forum hat mehr User als die 50.000 die notwendig sind damit sich der Petitionsausschuss des Bundestages mit dem Anliegen beschäftigen muss.

Wow. Klasse. Ganz großes Kino. Anscheinend sind die Angler nicht nur nicht in der Lage für wichtige Belange mal den ***** hochzukriegen, nein sie sind aller Wahrscheinlichkeit nach auch nicht daran interessiert. Alles was ausserhalb meines kleinen Vereinsweihers passiert ist deren Problem, nicht meins! Suuper Einstellung!
 
Interessanter Bericht, nur, wo sind die Worte, die für uns Angler nicht positiv sind?

die fangen eigentlich ab 19.59min an. Da ich weiß, dass du ja Renaturierungsmaßnahmen als Allheilmittel ansiehst, empfehle ich ab 26.00 min.

Nochmal: keiner möchte den Kormoran ausrotten! Aber gerade Fließgewässer mit Bestand an Äsche/Bachforelle brechen teilweise total ein. Hier einfach mal sachlich über diese Problematik diskutieren.

Auch halte ich die heimische Binnenfischerei als beste Variante zu den überfischten Weltmeeren. Diese gilt es ebenso zu schützen wie, Maisfelder vor Schwarzwild! Übrigens völlig normal. Auch bei Neuanpflanzungen von Laubwald wird es bei Reh/Rotwild so gemacht.

Tja, das Ding wird scheitern. Auch weil es unsere oberste Vertretung nicht hinbekommen hat. Wie so oft, leider!


Gruß Jörg
 
Nochmal: keiner möchte den Kormoran ausrotten! Aber gerade Fließgewässer mit Bestand an Äsche/Bachforelle brechen teilweise total ein. Hier einfach mal sachlich über diese Problematik diskutieren.

Mmh...Diskussion ja, aber nicht einseitig.

Zum Einen kann ich mich nicht daran erinnern jemals größere Kormoranbestände in, unter oder auf dem Wasser von Gewässern der Forellen- oder Äscheregion gesehen zu haben. Größere Schwärme kenne ich fast ausschließlich von Gewässern der Brachsenregion oder im Brackwasserbereich und da ist der Zielfisch von Kormoranen meist keine Äsche oder Forelle. Auch die Berichterstattung bzgl. besonders kormoranbelasteter Gegenden handelte meiner Erinnerung nach immer um solche Gewässer.

Aber vielleicht habe ich da nur eine einseitige Warnehmung meiner gefiederten und nicht übermäßig beliebten Angelbegleiter.

Zum Anderen kenne ich einige Angler, die sich in letzter Zeit in einigen Flüssen beschwert haben, dass gerade die Äschenpopulation in den letzten Jahre so zugenommen habe, wobei auch das sicherlich keine objektive Beobachtung ist, die verallgemeinert werden kann.

In Bezug auf die Bachforelle (Salmo trutta fario) ist allerdings ein ganz, ganz anderes Problem viel entscheidender für ihren Rückgang in den letzten Jahrzehnten (in denen sich die Kormorane überhaupt erst erholen konnten) und betrifft auch die Gewässer, die im Großen und Ganzen kein Kormoranproblem haben. Das Problem heißt hier schlicht aber einfach: Eingeschleppte Arten.
Die "Schwester" Regenbogenforelle (ehem. Salmo gardineri, heute Oncorhynchus mykiss) ist hier das Problem. Sie ist in unseren Gewässern ursprünglich nicht heimisch gewesen, stammt aus Nordamerika und gehört wissenschaftlich auch gar nicht zu den Forellen sondern zur Gattung der pazifischen Lachse. Sie sind leichter zu züchten, sie wachsen schneller, werden größer, sind nicht so anfällig ggü. Gewässerqualitätsveränderungen und sind agressiver als unsere heimische Bachforelle. Sie verdrängt trutta fario immer stärker aus den angestammten Revieren (Bachforellen dienen der Regenbogenforelle schlicht auch als Futter). Jeder neue Besatz mit dieser Art macht das Problem größer...als Sportfisch ist sie aber uns heute lieb und teuer geworden.

Dieses Problem ist viel wichtiger und schon seit Jahrzehnten bekannt, als die sich jetzt in manchen Gegenden bzw. in manchen Gewässern zur Plage entwickelnden Kormorane. Zumal die lieben Kormorane auch nicht zwischen einer Bach- und Regenbogenforelle unterscheiden.

Nichts gegen eine sachliche Diskussion des Kormoranproblems. In einigen Gebieten stören sie in der Tat empfindlich ein gewisses Gleichgewicht im Fischbestand. Hier muss auch darüber diskutiert werden, wie und ob es verhindert werden kann und sollte.

Nichts desto trotz sollte man Argumente, wenn man sie schon benutzt, sorgfältig wählen und mal von verschiedenen Seiten betrachten. Sicherlich gibt es bestimmt das eine oder andere Gewässer, wo sich die Viecher auch an Bachforellen laben und auch mehr als für das Gewässer gut ist, dass aber hat nichts (direkt) mit dem seit vielen, vielen Jahren zu beobachtenden, bundesweiten Trend der abnehmenden Bachforellenbestände (und zunehmenden Regenbogenforellen) zu tun.

Petri Heil
Piety
 
Und was passiert jetzt?Wie geht es weiter?
Die Petition und die Unterschriftenlisten werden dem Petitionsausschuss des Bundestages und dem Europaparlament übergeben. Aufgrund der ausreichenden Anzahl an Unterzeichnern wird sich der Bundestag und die zuständigen Fachausschüsse in Berlin und Brüssel damit beschäftigen müssen.

Zum Einen kann ich mich nicht daran erinnern jemals größere Kormoranbestände in, unter oder auf dem Wasser von Gewässern der Forellen- oder Äscheregion gesehen zu haben.
Dann beschäftige dich mal mit dem Schaden den Kormorane regelmäßig am Ober- und Mittellauf der Spree, Freiberger Mulde und Striegis anrichten.
 
Dann beschäftige dich mal mit dem Schaden den Kormorane regelmäßig am Ober- und Mittellauf der Spree, Freiberger Mulde und Striegis anrichten.

Wenn Du den Beitrag komplett gelesen hast, dann wirst Du feststellen, dass ich im oberen Teil von MEINER Beobachtung spreche und damit nicht ausschließe, dass es anders sein kann und im unteren Teil ausdrücklich darauf sogar hinweise, dass es sicherlich auch solche Gegenden und Gewässer gibt.

Dessen ungeachtet ist aber eine allgemeine Aussage, dass Bachforellenbestände aufgrund der Kormorane (sozusagen grundsätzlich, bundesweit) rückläufig sind, falsch. In einigen, bspw. den von Dir genannten Gewässern mag es so sein - will ich ausdrücklich nicht bestreiten -, dass die Kormorane einen erheblichen Anteil daran haben, aber es gibt in D weit mehr Gewässer, wo Kormorane keine oder nur eine sehr geringe Bedeutung haben und im Grunde das gleiche, ein besorgniserregender Rückgang der Bachforellenpopulation, zu beobachten ist. Kormorane alleine können es also nicht sein.

Abgesehen werden mit solchen geschluderten Halbwahrheiten, die vielleicht gut gemeint aber ungenau formuliert sind, auch Leute durchaus bewusst in die Irre geführt (von beiden Lagern...). Denn was ist denn die Reaktion auf eine solch allgemeine Aussage? AAHHH unsere Bachforelle ist überall in Deutschland durch die Kormorane im Bestand bedroht!!!! - Bullshit. In einzelnen Gewässer JA, allgemein, NEIN.

Einem Argument, sinngemäß, die Äschen- und Bachforellenbestände in der Freiberger Mulde (usw.) leiden unter den Kormoranen und durch diese erheblich dezimiert wurden, würde ich gar nicht widersprechen wollen (und können). Aber genau das wurde hier eben ja nicht gesagt.


Solche Ungenauigkeiten bei der Argumentation sind es, die Gegnern der Petition das Leben leicht machen, denn sie brauchen keine eigenen, wenn sie allen klar machen können, dass die "unsere" Argumente falsch oder im besten Fall wenig genau sind. Das ist leider die Logik des politischen Geschäfts in dem wir uns hier bewegen. Hier sollten wir schlicht aufpassen, wenn wir unsere Ziele auch durchsetzen wollen.

Petri Heil
Piety
 
Was regst du dich so auf? Ich habe deine Argumentation doch gar nicht kritisiert. Und ich bin doch hier auch der Letzte der einem Aufruf zur sachlich genauen und fachlich fundierten Diskussion/Argumentation zuwiderreden würde!
Ich habe lediglich zu deiner Information drei Gewässer genannt an denen speziell die Äsche in der Vergangenheit arg unter dem Kormoran zu leiden hatte!
 
Wisst Ihr, dass das ganz schoen arm ist !

12000 + 20000 =140000 Unterschriften

Juhu....

Wer in Deutschland angeln darf und ne Pruefung abgelegt hat, sollte doch soviel Ahnung haben, um die vom Kormoran ausgehende Gefahr sowie die Folgen einschaetzen zu koennen.
Die Listen lagen an JEDER Vereinsveranstaltung- in jedem von mir in der Zeit besuchten Angelgeschaeft aus. Ich alleine habe 5-7 mal die Moeglichkeit gehabt, zu unterzeichnen.


Für die , die nicht unterschrieben haben :

Ihr wisst aber schon, dass EURE Vereinsgelder fuer Besatzmassnahmen genommen werden, die nach dem Wirken des Kormorans in groesserem Ausmass stattfinden muessen....

Mich wuerden gerne einmal Eure Beweggruende interessieren, weshalb man da die Unterschrift verweigert.
 
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