Guten morgen Mefo
Ich bin seit 26 Jahren mit Leib und Seele als Angler mit dabei. Nachtangeln ist für mich das absolut größte. Fast absolute Stille am Gewässer und dann der Moment, wo der Bissanzeiger langsam nach oben gezogen wird, oder die Pose abtaucht und man den Knicklichtschein unter Wasser langsam schwächer werden sieht. Aber ich schweife ab. Räusper.... All diejenigen die des öfteren dem kleinen Schleicher nachstellen, haben mit Sicherheit festgestellt, daß sogenannte "Schneidertage/nächte immer häufiger vorkommen. Obwohl ich bemerken muß, daß wenn es mir nur um den Fisch gehen würde, ich kein Angler wäre. Sicherlich gibt es immer noch die absoluten Sternnächte, wo letztendlich die Würmer ausgehen etc. .Aber soetwas ist recht selten geworden. "Damals" war das schon ein wenig anders. Da habe ich bei jeden Ansitz meinen Aal gefangen. Heute bin ich froh,wenn ich einen Biss bekomme, so traurig das auch ist. Ich war bis vor kurzen Gewässerwart in unseren Verein (Unstimmigkeiten mit 1 Vorsitzenden beendeten meine"Karriere" von meiner Seite aus.) Unser See lebt von Besatzmaßnahmen. Letztes Jahr haben wir, ob man es nun glaubt oder nicht, nicht den Aalbesatz in unseren See bekommen den wir haben wollten. Wir haben bei uns mehrhere ansässige Fischer unter anderem auch Reese. Selbst dieser fing an zu jammern, als ich bei ihm anfragte, wie schlecht dieses Jahr der Aal laufen würde. Dies hatte sich aber auch in meinen Augen wirklich angekündigt. Gehen wir mal etwas weiter zurück, in die 80ziger Jahre. Einige von Euch werden sich mit Sicherheit noch an den schweren Chmieunfall am Rhein erinnern können, wo tote Aale Containerweise abtransportiert wurden. Genau da in diesen Moment, fing es an um den Aalbestand schlecht zu stehen, zwecks Nachwuchs. Was nicht heißen soll, das der Aalbestand nur durch den Rhein gesichert wird. Aber es war der Anfang vom Ende. Dazu kommt, daß es in einigen Ländern vorkommt, daß der Glasaal, die Grundlage des fortbestandes von unserer "Schlange", als Delikatesse mit irgendwelchen Dipps angeboten wird. Aber alles halb so wild. Sollte ein Fangverbot aufkommen, hilft ja immer noch der "wissentschaftliche Zweck" (siehe Wale und andere armen Schweine). Wenn es so weiter geht, können wir uns Angler bzw. unser Anglernachwuchs die Aale im Aquarium (so wie ich) oder in Büchern anschauen. Kommen wir zu Schonmaßen. Da werde ich absolut kirre.Ich hatte vor Jahren auf unserer JHV veranlasst, den Aal von 45 auf 50 Zentimetern raufzunehmen. Wurde einstimmig angenommen. Jetzt wo ich hingeschmissen habe, wurde dies wieder rückgängig gemacht. Hauptsache man hat Fisch im Eimer. Ich könnte kotzen und ich werde mich jetzt auch um meine Ausdrucksweise nicht entschuldigen. Aber dafür hat man eine Fangbegrenzung von zehn Aalen pro Nacht eingeführt. Gemerkt?! Wann fängt man bitte heute noch zehn Aale pro Nacht? Mein persönliches Maß liegt bei 50 Zentimetern und sollte dieser Aal zu dünn sein, setze ich ihn zurück. Ich habe meinem Verein den Rücken gekehrt und stehe nicht alleine da. Einige meiner Freunde haben dies auch getan. Wahrscheinlich werden wir in Wittenborn,Leezen, Kückels oder Mözen landen. Traurig aber wahr. Mit solchen Entscheidungen eine utopische Fangbegrenzung einzuführen das Schonmaß herabzusetzen schneidet sich die Gesellschaft von uns Angler ins eigene Fleisch. Aber da ist so manch Vorstandsmitglied so stur wie ein Politiker. Es gibt da einen Spruch, der wie folgt lautet:"Gib einen Menschen Macht und Du erkennst seinen wahren Charkter". Ich wünsche Euch da draußen in diesen Sinne viel Petri Heil. MfG aus Schleswig Holstein